Personen in psychotherapeutischer Behandlung dient der Psychotherapeut oder die Psychotherapeutin meist als eine der wichtigsten Ansprechpersonen. Wenn Krisen oder Konflikte auftreten, bietet die Therapie Raum, um sich mit sich selbst und seinen Problemen auseinanderzusetzen. PsychotherapeutInnen sind jedoch nicht immer erreichbar. Was mache ich in einer akuten Krise, wenn mein Therapeut oder meine Therapeutin nicht zur Verfügung stehen?
Jeder Mensch durchlebt Phasen, in denen es ihm besser und schlechter geht. Gründe hierfür können vielfältig sein. Im Laufe des Lebens können immer wieder Krisen entstehen. Auch Personen, die sich bereits in psychotherapeutischer oder psychiatrischer Behandlung befinden, sind vor schlechten Phasen nicht geschützt und durchleben Auf und Abs. In der Praxis ist das vorzeitige Erkennen von schlechten Phasen oft ein bedeutendes Thema in einer Therapie. Betroffene lernen Anzeichen zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um mit Situationen umzugehen und sich selbst helfen zu können. In manchen akuten Krisen können entwickelte Strategien dann jedoch plötzlich nicht mehr ausreichend und hilfreich erscheinen. Beispielsweise kann sich eine depressive Episode mit ihren Symptomen bis hin zu Suizidgedanken verstärken. Besteht die Gefahr sich selbst oder auch anderen etwas anzutun ist rasche Hilfe notwendig!
In meiner Praxis bin ich als Psychotherapeut stets bemüht zeitnahe Termine anzubieten. Vor allem in Krisen versuche ich mich verstärkt zur Verfügung zu stellen und biete hier auch höherfrequente Termine an, sodass mitunter in einer Woche zwei Einheiten im Rahmen einer Gesprächstherapie stattfinden können. Jedoch stehe auch ich nicht immer zur Verfügung und bin beispielsweise im Urlaub nicht erreichbar. Ansprechpartner können hier behandelnde Ärzte wie Psychiater oder die Psychiaterin sein.
Bei akuter Gefahr einer Selbst- oder Fremdgefährdung, wie etwa der Absicht sich selbst oder jemand anderen zu verletzten oder zu töten, besteht stets die Möglichkeit sich über den Notruf an die Rettung (Tel.: 144) oder die Polizei (Tel.: 133) zu wenden.
Darüber hinaus gibt es Einrichtungen und Hotlines, die kontaktiert werden können.
Kontakte und Einrichtungen:
- Sozialpsychiatrischer NotDienst (PSD)
Gumpendorfer Straße 157/1.OG
1060 Wien
Tel.: (01) 31 330
täglich 0 – 24 Uhr
https://www.psd-wien.at/de/einrichtungen/behandlung/soforthilfe.html
- Kriseninterventionszentrum
Tel.: 01 406 95 95 (Mo bis Fr 10–17 Uhr)
telefonisch von Mo – Fr 10 – 17 Uhr
persönlich von Mo – Fr 12 – 16 Uhr (tel. Voranmeldung erbeten)
http://www.kriseninterventionszentrum.at/
- Telefonseelsorge(österreichweit)
Notruf 142
täglich 0 – 24 Uhr
www.telefonseelsorge.at
- Ö3 Kummernummer
Tel.: 116 123
täglich 16 – 24 Uhr
https://www.roteskreuz.at/ich-brauche-hilfe/telefonische-beratung
- Rat auf Draht(für Kinder, Jugendliche und Bezugspersonen)
Tel.: 147 (ohne Vorwahl)
täglich 0 – 24 Uhr
https://www.rataufdraht.at/
Neben den angeführten Notrufnummern, Hotlines und Einrichtungen, besteht auch die Möglichkeit sich direkt an eine psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses zu wenden, um sich dort Hilfe zu holen. In Wien hängt die Zuständigkeit des jeweiligen Krankenhauses vom Wohnort ab.
Zuständigkeit der Akutpsychiatrien in Wien (Stand: Jänner 2019):
- Otto-Wagner-Spital
Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien
Tel.: (01) 910600
Bezirke: 1, 5-9, 16-21
- Donauspital (SMZ Ost)
Langobardenstraße 122, 1220 Wien
Tel.: (01) 288020
Bezirke: 2, 22
- Rudolfstiftung
Juchgasse 25, 1030 Wien
Tel.: (01) 711650
Bezirke: 3, 4, 11, 16
- Kaiser-Franz-Josef-Spital (SMZ Süd)
Kundratstraße 3, 1100 Wien
Tel.: (01) 601910
Bezirk: 10
- Krankenhaus Hietzing
Wolkersbergenstraße 1, 1130 Wien
Tel.: (01) 8011011
Bezirke: 12 – 16, 23
Aktuelle Informationen zu den Bezirkszuständigkeiten finden sich auf der Website der Stadt Wien.