Angehörige stehen oft vor schwierigen und herausfordernden Situationen. Probleme, Erkrankungen und psychische Störungen sind nicht nur für die Betroffenen selbst schwierig zu bewältigen, sondern belasten auch Angehörige. Dass sich jemand der krank ist oder an psychischen Problemen leidet, Hilfe sucht, ist allen klar und scheint selbstverständlich. Doch was machen diejenigen, die mit den betroffenen Personen leben, umgehen müssen, mitleiden und ebenfalls Unterstützung benötigen?
Auch Angehörige benötigen Unterstützung
n unseren Hilfesystemen finden sich unterschiedliche Unterstützungsangebote für verschiedene Problem- und Lebenslagen. Für Betroffene wird in vielen Bereichen mit Selbstverständlichkeit Hilfe angeboten. Beispielsweise gibt es für ältere und gebrechliche Menschen unterschiedliche Pflegedienstleistungen wie Heimhilfen, Krankenpflege oder Besuchsdienste. Gerade im Bereich der Pflege übernehmen jedoch Angehörige oft einen beachtlichen Teil der Aufgaben. Sie tragen dabei viel Verantwortung und gehen in der Betreuung und Versorgung an oder über die eigenen Grenzen hinaus. Die hohen Anforderungen, die neben dem eigenen Alltag bewältigt werden, können dabei zur Erschöpfung oder in ein Burnout führen. Nicht selten sind es dann auch die Angehörigen, die professionelle Hilfe benötigen und suchen.
Die Gründe, aus denen Angehörige selbst Hilfe in Form von Psychotherapie in Anspruch nehmen, können unterschiedlichst sein. Die Überforderung in der Pflege eines älteren oder kranken Familienmitgliedes dient hier nur als ein Beispiel von vielen.
Angehörige kommen u. a. mit folgenden Problemen in Therapie:
- Sucht des Partners/der Partnerin oder eines Kindes (Alkohol, Drogen, Verhaltenssucht.)
- Mein Kind leidet an einer psychischen Erkrankung (bspw. Angststörungen, Schizophrenie, Essstörungen, Zwangsstörungen)
- Erkrankung eines Angehörigen (bspw. Demenz, Krebs)
- Überforderung in der Pflege eines Angehörigen (aufgrund von Erkrankung, Behinderung, Alter)
- Tod des Partners/der Partnerin oder eines nahen Verwandten
Therapeutische Begleitung für Angehörige
Für Angehörige stellt sich oft die Frage, wie ihnen durch Angehörigenberatung überhaupt geholfen wird. Oft ist es ihnen ein Anliegen das Problem des Angehörigen zu lösen bzw. in der Beratung oder Therapie Tipps zu erhalten was sie für die Angehörigen tun können, damit sich deren Problem bessert und sie es beheben. Die Bearbeitung des Problems eines Dritten ist in der Therapie jedoch nicht möglich. Hingegen bietet sie Raum, in dem der/die Angehörige im Mittelpunkt steht und er oder sie über das eigene Erleben und die damit verbunden Belastung sprechen kann. Meist hat sie die eigene Entlastung als Ziel, sowie die Entwicklung von Strategien im Umgang mit den Betroffenen und den schwierigen Situationen. Dabei können auch Informationen hilfreich sein, die im Rahmen von Therapie und Beratung vermittelt werden, wodurch das Verhalten des Angehörigen für die betroffene Person selbst verständlicher werden kann.
In Wien stehen Angehörigen einige eigene Beratungsstellen zur Verfügung. Der Verein HPE bietet Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter. Im Bereich der Pflege von Angehörigen bietet auch die Caritas eine eigene psychosoziale Angehörigenberatung an. Diese sind nur zwei von einer Reihe von Stellen, die zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus besteht zudem die Möglichkeit einer psychotherapeutischen Unterstützung durch einen niedergelassenen Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin.
In meiner psychotherapeutischen Praxis mit den Standorten in 1160 und 1230 Wien stelle ich mich auch Angehörigen als Therapeut zur Verfügung, um durch bewegende und belastende Lebensphasen zu begleiten und sie dabei zu unterstützen. Näheres zu Ablauf und Kosten finden Sie hier.